Nach dem ersten Weltkrieg kamen viele Exilrussen nach Frankreich und fanden hier Arbeit. Der Lyoner Priester Paul Couturier fand sich mit diesen russischen Immigranten konfrontiert, welche dem durch ihre Vorfahren vermittelten Glauben in der Verehrung ihrer Ikonen treu blieben, obschon sie alles verloren hatten.
Eine kleine Anzahl dieser Flüchtlinge bat um Aufnahme in die katholische Kirche. Bereits im vorrevolutionären Russland hatte sich eine katholische Bewegung in St. Petersburg und Moskau herausgebildet.
Am 18. Dezember 1932 wurde unter dem Schutzpatronat des heiligen Irenäus eine Kapelle für die katholischen Russen eingeweiht. In erster Linie galt es, den Russen und anderen Immigranten slawischer Herkunft eine Gebetspraxis in ihrer Tradition zu ermöglichen und den Katholiken der Stadt Lyon eine andere Liturgietradition näher zu bringen.
Seit ihren Ursprüngen achtete die Kapelle also auf zwei Dimensionen: auf eine pastorale gegenüber den orientalischen Katholiken Lyons und auf eine ökumenische gegenüber den autochthonen Katholiken Lyons, welche es letzteren erlauben sollte, die spirituellen und liturgischen Traditionen der orientalischen Christen kennenzulernen.
1956, infolge der Gründung des Ordinariats für die orientalischen Katholiken in Frankreich, bekam die Kapelle heiliger Irenäus den Status einer Pfarrei.
Mit den neuen Migrationsströmen empfing sie Italo-Albaner, der Libanon-Krieg liess Melkiten hinzukommen und mit dem Fall des Eisernen Vorhangs empfing sie schliesslich byzantinische Katholiken aus Rumänien und Bulgarien. Seit dem Ende der Sechzigerjahre fand das Französische, Gemeinsprache der Pfarrei und Sprache der neuen Generationen, als Liturgiesprache immer häufigere Verwendung. So wurde die ursprünglich slawische katholische Pfarrei zur katholischen Pfarrei des byzantinischen Ritus, ohne dabei ihre slawischen Ursprünge aus den Augen zu verlieren.
Parallel dazu existierte seit 1932 eine ziemlich grosse byzantinisch-katholische Pfarrei hellenischen Ursprungs. Mit dem Verscheiden ihres Pfarrers im Jahre 1961 schloss sie sich mit der slawischen Pfarrei zusammen.
Auf Wunsch von Kardinal Decourtray zügelte die Pfarrei 1991 an die Place Saint-Irénée Nr. 6, in die Kapelle des ehemaligen Konvents der Gut-Hirt-Schwestern von Angers.
Ihr heutiger Pfarrer ist Vater Joël Courtois, im Anschluss an die Väter Léon Gédénoff, Nicolas Bradko und Pierre Kholodiline.

Zu unseren Gottesdiensten sind Sie herzlich willkommen.

Göttliche Liturgie:
sonntags, 10.00 Uhr

Vesper:
Jeweils am ersten und dritten Samstag des Monats um 18.00 Uhr.
Kontakt :